Heimspiel

Convo Club #7 mit Nava Ebrahimi und Christoph Szalay

In dieser Ausgabe des Convo Club setzen wir uns mit dem stark umkämpften Begriff „Heimat“ auseinander. Ausgehend von den Arbeiten Jasmina Cibics, Jeremy Dellers und Ian Hamilton Finlays diskutieren wir die Fragestellungen, welche Rolle Kunst und Literatur spielen kann, um sich einem kohärenten, sentimentalen Heimatbegriff zu widersetzen und welche Möglichkeiten die Kunst bzw. Literatur bietet, eine vielseitige und vielschichtige Gesellschaft abzubilden. Wie steht es um die Notwendigkeit, gegen ein regressives, verklärtes Heimatbild anzukämpfen und welche Stilmittel und Möglichkeiten gibt es, vereinfachte Konzepte aufzubrechen? Autor und Künstler Christoph Szalay und Autorin Nava Ebrahimi diskutieren ausgehend von ihrer eigenen Praxis: Ebrahimi setzte sich in ihrem Debutroman „Sechzehn Wörter“ mit Erinnerung, Vergangenheit und ihrem Geburtsland Iran auseinander. Szalay war letztes Jahr beim steirischen herbst mit der Installation „Heimat“ vertreten, die pseudo-poetische Definitionen von Heimat, die einem Online-Video der Identitären Bewegung entnommen wurden, seiner eigenen Poesie, die in poetischen Readymades und Theoriefragmenten seine Hassliebe zur Heimat ausdrückt, gegenüberstellt.

Convo Club ist die junge Gesprächsreihe des Künstlerhauses: Samstags um 15 Uhr wird in gemütlichem Rahmen mit interessanten Gästen aus Kunst und Literatur bei einem spritzigen Getränk über verschiedenste aktuelle Themen diskutiert.


Nava Ebrahimi (*1978 Teheran, lebt in Graz) studierte Journalismus und Volkswirtschaftslehre in Köln. Sie arbeitete als Redakteurin bei der Financial Times Deutschland und der Kölner StadtRevue. Sie war Finalistin des Open Mike Literaturpreises und absolvierte die Bayerische Akademie des Schreibens. Für ihren ersten Roman „Sechzehn Wörter“ (2017) wurde sie mit dem Österreichischen Buchpreis in der Kategorie Debüt ausgezeichnet. Im Frühjahr 2020 erscheint ihr nächster Roman.

Christoph Szalay (*1987 Graz, lebt in Graz, Wien und Haus im Ennstal) studierte Germanistik an der Universität Graz sowie Kunst im Kontext an der UdK Berlin. Er ist Literaturbeauftragter des Forum Stadtpark Graz. Zu seinen letzten Projekten zählen die Publikation „When I walk through the city, I see flags everywhere, and I am always curious if they will speak to me or stay silent“ (POGON, Zagreb, 2019), die Installation „Heimat“ (steirischer herbst 2018) und die Performance mit Marta Navaridas und Alex Deutinger „when we turned off the light [we didn’t see nothing]“ (2018). Szalay ist Rezipient des Alice Salomon Poetikpreises (2019) und 2018/2019 war er Stipendiat der Akademie Schloss Solitude (Bildende Kunst / Theorie).

28.9.19, 15:00

Künstlerhaus, Halle für Kunst und Medien
Burgring 2
8010 Graz
♿ Zugänglich für Rollstühle
http://www.km-k.at

Google Maps

Deutsch

Eintritt frei mit Festival-Pass