Soft Power, Hard Brexit

Jasmina Cibic und Jeremy Deller im Gespräch mit Christoph Platz und David Riff

Jasmina Cibics Videoinstallation ist das erste Kapitel ihrer neuesten poetischen Studie über die unzähligen politisch motivierten Schenkungen, die sich in der Kunst- und Architekturgeschichte Europas finden lassen – insbesondere in Zeiten des Wiederaufbaus nach gesellschaftlichen Krisenmomenten. So hält sich übrigens auch in Graz hartnäckig das unbestätigte Gerücht, das Künstlerhaus sei ein „Abschiedsgeschenk“ der britischen Besatzungstruppen gewesen. Cibic wiederum geht in ihrem Film der Frage nach, wie Kultur – getarnt als Spende – zum trojanischen Pferd werden kann.

Absurder Fremdenhass, irre Sehnsucht nach Abschottung: In seiner neuen Videoarbeit verschafft uns Jeremy Deller Einblick in die Verbreitung von Rechtspopulismus und möglicherweise auch Faschismus in Großbritannien. Er nimmt sich den fehlgeleiteten Patriotismus vor, der zum Ergebnis des Brexit-Referendums beigetragen hat und der unter rechtsgerichteten Kontinentaleuropäer*innen – auch in Österreich – weit verbreitet ist. Als lautstarker Gegner des britischen Austritts aus der EU war Deller auch direkt politisch aktiv. Eigens vom Künstler gestaltete Banner leiten die Installation ein und setzen so sein unverwechselbares und jahrelanges künstlerisches Engagement in politischen Kämpfen auf einer weiteren Ebene fort.

21.9.19, 17:00

Dauer: 60 min.

Künstlerhaus, Halle für Kunst und Medien
Burgring 2
8010 Graz
♿ Zugänglich für Rollstühle
http://www.km-k.at

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Englisch 

Eintritt frei