Elizabeth Ward

Undedication (2019)
Performance

Die performative Intervention von Elizabeth Ward am Jahn-Denkmal reinszeniert und vergegenwärtigt einige Ambivalenzen rund um den deutschen Turnvater. Ward nutzt dazu eine Partitur mit Bewegungen für Publikumsbeteiligung, die auf Tonmitschnitten der Enthüllungsfeierlichkeiten des Denkmals von 1902 beruht, sowie eine englische Übersetzung von Jahns Schriften aus dem Jahr 1828. Die Künstlerin vertieft sich in Jahns System der Kodifizierung grundlegender menschlicher Bewegungsweisen wie Gehen, Laufen, Seilspringen und Balancieren, um es für ein Publikum mit heutigen Vorstellungen von Sport und Bewegungserziehung zu erschließen. Sie widmet sich insbesondere dem Punkt, an dem die Freude an der Bewegung auf ihre autoritäre Kontrolle stößt. Ward macht damit zugleich auf die gefährlichen und toxischen Ideale des Nationalismus aufmerksam, die dieses Denkmal symbolisieren soll.

Elizabeth Ward (1977, Detroit) ist Choreografin und Performerin. Ihre Arbeiten beziehen sich auf das Ballett, ohne selbst Ballett zu sein, und untersuchen – oft in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen – dessen Potenzial als emanzipatorische Praxis, um die Bewusstwerdung in antifaschistischen Kämpfen zu fördern. Elizabeth Ward lebt in Wien.

21.9.19, 10:00

Dauer: 30 min.

Jahn-Denkmal
Europaratweg, Stadtpark
8010 Graz
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Frei zugänglich